Vor vielen Jahren hat mein Vater uns zur Weihnachtszeit das Buch “Hilfe, die Herdmanns kommen” vorgelesen, ein wunderbares Werk von Barbara Robinson, in dem es um eine grauselig unerzogene Familie geht, die durch verschiedene Zufälle das dörfische Krippenspiel komplett an sich reißen und die Weihnachtsgeschichte völlig neu aus ihren kindlichen, aber ehrlichen Augen betrachten.
Schon immer wollte ich dieses Buch auf der Bühne sehen, als ich begann, zu inszenieren, wollte ich es immer selber auf die Bühne bringen.
Eine Freundin sagt heute, sie hätte mich auf die Idee gebracht, das jetzt zu tun, ich bin gewillt, ihr zu glauben.
Fürchterlich schreckliche Kinder, gespielt von Jugendlichen mit Behinderung, das reizt! Alle Menschen halten Menschen mit Behinderung immer für lieb und doof, kaum einer (der nicht direkt mit ihnen zu tun hat, versteht sich!) kann sich vorstellen, dass auch sie einen schlechten Charakter haben können, an diesem Vorurteil kratze ich einfach zu gerne!
Da “Hilfe, die Herdmanns kommen” relativ bekannt und beliebt ist, habe ich mir kurzfristig in den Kopf gesetzt, dass es ein inklusives Projekt werden könnte.
(Lag auch daran, dass ich nicht genügend Darsteller habe- und Erwachsene schon mal gar nicht)
Also habe ich einen Aufruf gestartet im auf der Facebook-Seite der Institution, in lokalen Nachrichten im Internet und im Papierformat.
Bisheriges Ergebnis:
Es haben sich vier Frauen gemeldet (ich brauche drei),
zwei Männer (ich brauche einen)
und noch zwei Jugendliche.
Morgen geht es los,
mit einem komplizierten Konzept:
In ihrer normalen Übungszeit von 90 Minuten probe ich mit den Jugendlichen (mit und ohne Behinderung, alles unter 18 soll da sein), nach Ablauf der ersten 60 Minuten können die Erwachsenen hinzukommen, mit denen probe ich im Anschluss auch noch einmal 90 Minuten (puh!).