
Hoffnungsschimmer für die Theaterbefürworter: Mit Hilfe einer nun möglichen Förderung durch das Land könnten die Lichter an der Moltkestraße im Sommer vielleicht doch nicht für immer ausgehen.
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Gies
Gummersbach –
Paukenschlag im Gummersbacher Stadtrat: Bürgermeister Frank Helmenstein hat dort am Mittwochabend berichtet, dass das vor der finalen Schließung stehende Bühnenhaus vielleicht doch noch saniert und somit gerettet werden könnte. Und zwar mit finanzieller Unterstützung des Landes NRW. In der Vergangenheit hatte es immer geheißen, dass es von dort für Neubau und Sanierung von Theaterbauten kein Geld gibt.
Unter der neuen Landesregierung hat sich diese Haltung offenbar grundlegend geändert. Im Fall des Gummersbacher Bühnenhauses könnte das Geld aus dem Topf des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft kommen. Bei dessen Chefin, Ministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen (parteilos), wird der Gummersbacher Bürgermeister bereits nach Ostern einen Termin haben, um die Möglichkeiten von Sanierung und Fortbestand des Hauses zu erörtern.
Über diese Entwicklung war Helmenstein am Dienstag vom Vorsitzenden der CDU-Landtagsfraktion, dem Nümbrechter Bodo Löttgen, unterrichtet worden. Mit seinem Parteifreund hatte Helmenstein bereits im Januar eine Unterredung: „Bodo Löttgen hat mich gebeten, für die Ministerin einen Bericht zu verfassen. Darin habe ich den Umfang der Sanierungsarbeiten geschildert, deutlich gemacht, warum das Bühnenhaus geschlossen werden soll und betont, welche Bedeutung das Theater für Stadt und Region hat.“ Darüber hinaus sei es der Ministerin aber wichtig, von der Stadt ein Konzept für den weiteren Betrieb des Hauses zu bekommen. Ein Papier, das alle Spielstätten in der Innenstadt beleuchtet, hatten Politik und Verwaltung bereits erarbeitet, bevor 2016 die Neubaupläne auf dem Steinmüllergelände auf den Tisch kamen und die Expertise nicht länger erörtert wurde. Obwohl sich Helmenstein seinerzeit kritisch über den Standort des alten Gebäudes an der Moltkestraße geäußert hat, empfindet er die aktuelle Entwicklung nicht als 180-Grad-Wende, wie er auf Nachfrage sagte.
Alles zur Rettung unternommen
Mit Blick auf die mögliche Landesförderung sagt Helmenstein: „Es wäre grob fahrlässig zu sagen, das wollen wir nicht. Die aktuelle Situation ist mit der 2016 nicht vergleichbar. Damals sah es so aus, dass wir die Sanierung von mehr als 8,5 Millionen Euro aus eigenen Mitteln hätten bestreiten müssen.“ Für den Fall, dass die Ministerin Gummersbach nicht helfen werde, könne man wirklich sagen, alles versucht zu haben für die Rettung.
Löttgen sagte auf Nachfrage, dass sich die Landesregierung in ihren Haushaltsberatungen zum Ziel gesetzt habe, den Kulturhaushalt auszuweiten und die Kulturlandschaft auf unterschiedliche Weise zu fördern: „Fördermittel für die Sanierung von Theatern sind vorhanden. Damit Gummersbach davon profitieren kann, ist es Voraussetzung, dass die Stadt der Ministerin ein schlüssiges Konzept vorlegt, in dem sie erläutert, wie sie sich den dauerhaften Betrieb des Hauses in Zukunft vorstellt.“ So gesehen gebe es in Gummersbach also noch einiges an Arbeit zu leisten. „Und danach wird die Ministerin prüfen, ob es passt.“