Musical Projekt Oberberg Nick Hornbys Roman „High Fidelity“ auf der Bühne der Halle 32

Musik statt Vernunft: Rob (Dominik Schultheis, l.) und Barry (Carlo Schneeweis) ignorieren Liz’ Argumente (Svenja Schuster)Musik statt Vernunft: Rob (Dominik Schultheis, l.) und Barry (Carlo Schneeweis) ignorieren Liz’ Argumente (Svenja Schuster)

Foto: Joost

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GUMMERSBACH

Männer leiden. Nicht nur, wenn sie krank sind, sondern auch und vor allem, wenn Liebesbeziehungen enden. Sie leiden, Macho-Gehabe und chauvinistischen Vorurteilen zum Trotz, so arg wie Frauen. Mindestens!
Bei Rob Fleming ist es so. Seit seine geliebte Laura ihn verlassen hat, läuft für den 35-jährigen Besitzer eines Plattenladens nichts rund. Der britische Autor Nick Hornby erzählte 1995 den Roman von Rob und Laura und ihren Freunden. Gespickt mit britischem Humor und Anspielungen auf unzählige Songs, ist „High Fidelity“ eine Liebeserklärung an die Rock- und Popmusik.
Fast ausverkaufte Premierenvorführung

Das Musical Projekt Oberberg (MPO) in Gummersbach bringt die Geschichte um Liebesleid und Läuterung auf die Bühne der Halle 32. Bei der so gut wie ausverkauften Premierenvorführung am Freitagabend trugen 45 Mitwirkende auf und hinter der Bühne zum Gelingen bei.
Die Zuschauer bedankten sich mit langanhaltendem Applaus und Bravo-Rufen für fast drei Stunden guter Unterhaltung. Zuschauer Martin Schöler und seine Frau Elke zeigten sich schon in der Pause angetan: „Viele bekannte Stücke sind hier zu hören.“
Das 2006 am Broadway gezeigte Musical von Tom Kitt und Amanda Green schneiderten der musikalische Leiter Joachim Kottmann und die Regisseurin, Sabrina Schultheis, auf die Bedürfnisse des MPO zu. Schultheis, die einen teamorientierten Regie-Stil pflegt, erarbeitete mit den Akteuren einen emotionalen Zugang zu den Rollen. Vor allem komme es ihr auf Authentizität an: „Mir ist es jetzt nicht sooo wichtig, dass jeder Ton sitzt. Aber die Emotionen müssen stimmen.“ Mit möglichst echten Gefühlen eröffne man den Weg zu den Herzen der Zuschauer.
Das Konzept ging auf

Das Publikum in der Halle 32 fieberte bei Robs Leidensweg mit. DB trug dabei den Löwenanteil an Dialogen, Monologen und Songs. Ramona Even, die sich die Rolle der lebensklugen Liz im Musical mit Svenja Schuster teilt und ansonsten Statistenrollen übernommen hat, sagte nach der Premiere, sie bewundere den Kollegen: „Was der sich alles merken muss, ist einfach irre. Ich könnte das nicht!“
Die Rolle der Laura teilen sich Silke Rädel und Angelina Lämmerich. Es bedeute ein wenig mehr Aufwand für sie, sagte Regisseurin Schultheis. „Aber es ist eine enorme Entlastung für die Leute.“ Man dürfe nicht vergessen, dass es Laiendarsteller seien, die professionell abliefern wollten.
Joachim Kottmanns MPO-Band ist vom Schlagzeug über Cello, E-Bass und Gitarre bis hin zur Bläser-Sektion mit Profis besetzt. Saxofonist Stephan Aschenbrenner sagte, selbst ihn als alten Hasen stelle „High Fidelity“ vor Herausforderungen: „Die Stücke wechseln ständig, immer musst du dich auf neue Rhythmen und Harmonien einlassen.“ Die Band meisterte diese Aufgabe hervorragend.
„High Fidelity – das Musical“ ist am Samstag, 17., und Sonntag, 18. März, jeweils um 20 Uhr, in der Halle 32 zu sehen.
Nick Hornbys Roman „High Fidelity“ auf der Bühne der Halle 32

– Quelle: http://mobil.rundschau-online.de/26183586 ©2017

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