![]() Ausgabe 72 | März 2019
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![]() Bunt, schräg, wild: Alice rockt!„Alice im Wunderland” zählt zu den Klassikern der Weltliteratur. Lewis Carrolls Kinderbuch erschien erstmals 1865, liest sich heute aber noch genauso verrückt wie damals. Die Autoren Martin Doll und Stefan Wurz nutzten die Steilvorlage, um den Alice-Stoff in ein Rockmusical zu gießen. Zu der daraus entstandenen phantastisch-musikalischen Reise ins Wunderland lädt im März viermal das Musical-Projekt Oberberg (MPO) ein. Im Interview erzählt Regisseurin Sabrina Schultheis, auf was sich das Publikum bei „Alice – ein Rockmusical” freuen darf. Welche Geschichte erzählt das Stück? S. Sch.: In unserem Musical gerät Alice ins Wunderland und versucht sich dort zurechtzufinden. Sie lernt das weiße Kaninchen, den Hutmacher und viele andere kennen, verliebt sich und legt sich mit der Herzkönigin an – einer Frau, mit der man sich definitiv nicht anlegen möchte! Glücklicherweise ist Alice ein nettes Mädchen, daher bekommt sie Hilfe im Kampf gegen die dunkle Herrscherin. Der Titel signalisiert, dass die Musik diesmal rauer daherkommt. Stimmt die Vermutung? S. Sch.: Teils teils, würde ich sagen. Die Musik ist sehr emotional. Es wird rockig und romantisch, sogar Jazz findet seinen Platz. Wenn man sich die Instrumentierung ansieht, kommt das Ensemble aber tatsächlich als klassische Rockband daher.
Ragen bei den ganzen verrückten Typen auf der Bühne manche Figuren besonders heraus? S. Sch.: Was mich an diesem Musical besonders beeindruckt, ist die Tatsache, dass es so viele Figuren gibt, die immer wieder herausragen. An sich ist es selbstverständlich Alice, die hervorsticht, weil wir mit ihr die Wunderwelt erleben dürfen. Auch das weiße Kaninchen ist sehr präsent, hilft es Alice doch immer wieder. Zudem bleibt die pure Existenz der Herzkönigin stets spürbar. Aber durch unsere Inszenierung hat jeder im Publikum die Möglichkeit, sich seine eigene Lieblingsfigur auszusuchen und mit ihr durchs Stück zu fiebern. Typen sind ja auch an ihren Klamotten erkennbar. Was hat Kostümbildner Carlo Schneeweis diesmal gezaubert? S. Sch.: Er hatte jedenfalls die Möglichkeit, seiner Fantasie freien Lauf zu lassen. Dadurch, dass wir uns in einem Wunderland befinden, wird es bunt und schräg und wild. Wie bei Carlo üblich, erkennt man jede Figur schon anhand der Kostüme – er arbeitet bekanntlich sehr detailverliebt. Gab es besondere Herausforderungen bei der Inszenierung? S. Sch.: Das Wunderland ist schräg, wo es gerade sein sollte, groß, wo es klein sein sollte, kopfüber, wo es auf den Beinen stehen sollte. Natürlich versuchen wir das auch in der Inszenierung auszudrücken. Zudem stellen wir uns das Wunderland als chaotisch und voll vor, was dazu führt, dass auf der Bühne immer viel zu sehen ist. Vermutlich muss man das Stück mehrfach sehen, um alle inszenierten Details zu erfassen. Das MPO hat sehr viel Zeit, Mühe und Engagement in diese Produktion gesetzt. Beispielsweise wurden das gesamte Bühnenbild und viele Requisiten von MPO-Händen geschaffen. Weitere Infos und Tickets zu allen vier Terminen in unserem Programmkalender |
Quelle: Newsletter der Halle32 (sehr lesenswert, wie ich finde)